Röttgen will Standards für Atommüllendlager senken

27.09.2010 von
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will die Qualitätsstandards für Atommüllendlager offenbar senken. Nach dem neuesten Entwurf des Ministeriums für die "Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle", der dem Bremer Weser Kurier vorliegt, ist ein Nachweis der Langzeitsicherheit für eine Million Jahre nicht mehr erforderlich. Stattdessen genügt eine einfache "Sicherheitsbewertung". Eine Rückholung des Atommülls als Option wird nahezu ausgeschlossen. Jetzt ist nur noch von einer "Bergung als Notfallmaßnahme" die Rede. Das Ministerium will das Papier gemeinsam mit dem Länderausschuss für Atomenergie am kommenden Donnerstag, einen Tag vor Wiederaufnahme der Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben, beschließen.

Die Strahlenschutzkommission warnt die Bundesregierung vor einer Vernachlässigung der Sicherheit bei der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke (AKW). "Wer die Laufzeiten verlängert, muss auch für zusätzliche Kontrollen, Wartungen und technische Nachrüstungen sorgen", sagte der Vorsitzende des Expertengremiums, Rolf Michel, der Saarbrücker Zeitung. "Wir wollen keinerlei Abstriche bei den Sicherheitsstandards haben." Die Strahlenschutzkommission berät das Ministerium von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU).
 
In diesem Zusammenhang kritisierte die atompolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, Deutschland sei nicht gut gerüstet für einen Atomunfall. Beispielsweise gebe es keine Organisation, die im Katastrophenfall die Verteilung von Jodtabletten sicher organisiere, sagte sie der Zeitung.
 
Vielleicht interessiert Sie auch:

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter