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Atom-Reaktor in der Einflugschneise
Mit der Inbetriebnahme des neuen Großflughafens in Schönefeld sollen die startenden Flugzeuge auch die nukleare Forschungsanlage des Helmholtz-Zentrums und ein Lager für radioaktiven Müll in Wannsee überfliegen, wie die Berliner Zeitung berichtet. Anders als große Atomkraftwerke hat der Forschungsreaktor in Wannsee nur ein einfaches Hallendach und keine spezielle Schutzhülle. So ein Reaktor gehöre ganz bestimmt nicht unter eine viel genutzte Flugroute, kritisiert Anja Schillhaneck, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus.
Auch das Helmholtz-Zentrum bemüht sich nach Aussage seines Sprechers Hannes Schlender um eine Verlegung des geplanten Luftkorridors. "Man hat uns damit keinen Gefallen getan", sagt Schlender. Er betont, dass der Forschungsreaktor mit Hochleistungsreaktoren in Kernkraftwerken nicht zu vergleichen sei, diese hätten das Vierhundertfache an Leistung. Die Gefahr einer Explosion bestehe nicht. Ein Restrisiko gebe es dennoch. "Im unwahrscheinlichen Fall, dass ein Flugzeug im rechten Winkel auf den Reaktor stürzt, kann das Restrisiko nicht ausgeschlossen werden, dass der Reaktor zerstört wird", sagt Schlender. Das Austreten von Radioaktivität könne dann die Folge sein.
Auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums befindet sich nicht nur der Reaktor, sondern noch eine weitere potenzielle Gefahrenquelle: die Zentralstelle für radioaktiven Abfall des Landes Berlin. Dort wird schwach- und mittelradioaktiver Müll aus Industrie, wissenschaftlichen Laboren und medizinischen Einrichtungen zwischengelagert.
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