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Offshore-Windpark Bard vor Testlauf
Deutschlands erster kommerzieller Offshore-Windpark in der Nordsee steht kurz davor, erstmals Strom in das Energienetz einzuspeisen. Für Montag sei ein Testlauf angesetzt worden, sagte Stephan Bormann, Marketingleiter der Betreiberfirma Bard Holding GmbH, am Donnerstag in Emden. Der Windpark "Bard Offshore 1" wird derzeit rund 100 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum gebaut und soll Mitte kommenden Jahres komplett ans Netz gehen. In dem Park ist der Bau von insgesamt 80 Windenergieanlagen geplant. Mittlerweile seien bereits 14 Fundamente und zwölf Anlagen errichtet worden, sagte Bormann weiter.
Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) nannte diese Entwicklung bei einem Besuch des Bard-Produktionswerkes in Emden sehr erfreulich. Zugleich mache er sich große Sorgen um die Netzanbindung der weiteren Offshore-Windparks. "Was nützt es, wenn die Parks genehmigt sind, aber sich die Räder nicht drehen, weil der Strom nicht weitertransportiert werden kann", sagte der Minister. Verantwortlich für den Missstand machte Sander die Energieunternehmen. Sie hätten als Betreiber nicht genügend Sorge getragen, die Netze instand zu halten. Diese Probleme hat "Bard Offshore 1" nicht. "Der Park ist am Netz", sagte Bormann.
Die Unternehmensgruppe Bard wurde 2003 in Bremen gegründet und verlegte 2006 ihren Sitz nach Emden. Dort werden Rotorblätter, Kunststoffkomponenten und komplette Offshore-Windkraftanlagen gefertigt und montiert. An den Standorten Emden, Bremen und Cuxhaven sind nach Firmenangaben mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.
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