0%
0%
Deutsche wollen Ökostrom - AKW zu teuer
86 Prozent der Bundesbürger halten es für wichtig bis sehr wichtig, dass Deutschland seine Stromversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien umstellt. Die Hälfte der Haushalte ist bereit, dafür deutlich mehr Geld auszugeben als bisher. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts tns-emnid für die unabhängige Umweltorganisation Greenpeace. Nur 35 Prozent glauben, dass für eine vollständige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke notwendig ist.
Unterdessen ergab eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy, dass Atomstrom ziemlich teuer ist. Die Verbraucher in Deutschland zahlen danach für Kohle- und Atomstrom erheblich mehr, als in ihrer Stromrechnung ausgewiesen ist. Diese versteckte Konventionelle-Energien-Umlage liegt bei 4 Cent pro Kilowattstunde. Diese Zusatzkosten sind nicht von der Stromrechnung abgedeckt, sondern werden über Steuern und Abgaben von der Gesellschaft getragen.
"Es ist unredlich, den Öko-Energien die Verantwortung für steigende Strompreise zu geben, während Atomkraft und Kohle ihre Kosten bequem und scheinbar unbemerkt auf den Steuerzahler abwälzen", sagt Robert Werner, Vorstand von Greenpeace Energy. "Statt populistisch nach der Abschaffung des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes zu rufen, müssten endlich alle Kosten sämtlicher Energieträger transparent ausgewiesen werden."
Auf einen Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden umgerechnet, beläuft sich die Konventionelle-Energien-Umlage auf 140 Euro im Jahr. Mit einer EEG-Umlage von 3,5 Cent für das Jahr 2011 entstehen dem Beispiel-Haushalt Kosten in Höhe von 122,50 Euro. Zur exakten Vergleichbarkeit wären zur EEG-Umlage noch weitere staatliche Förderungen hinzuzurechnen, die Greenpeace Energy derzeit in einer weiteren Studie berechnen lässt.
Die kompletten Ergebnisse der Studie "Billiger Strom aus Atom und Kohle? - Staatliche Förderungen 1970 - 2008" sowie weiteres Hintergrundmaterial stehen unter www.greenpeace-energy.de zum Download bereit.
Vielleicht interessiert Sie auch: