Warum ist Strom so teuer?
Die Strompreise steigen unaufhaltsam, zuletzt sorgte die Erhöhung der EEG-Umlage für Unmut bei den Stromkunden. Noch in diesem Herbst werden viele Stromkonzerne ihren Kunden die Preiserhöhungen zustellen.
Doch warum ist das so? Antwort: Die Wahrnehmung ist falsch, der Strompreis sinkt sogar. Tatsächlich wird der Strom billiger. Strom wird wie viele Produkte an der Leipziger Strombörse EEX gehandelt. Und dort sinkt der Preis, vor allem für langfristige Stromliefer-Verträge. Das hängt vor allem mit dem geförderten Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen zusammen, was auf den ersten Blick absurd wirkt. Doch durch den Windstrom müssen die am teuersten produzierenden konventionellen Kraftwerke nicht mehr oder immer seltener hochgefahren werden. Allein dieser so genannte "Merit Order Effekt" senkt den Preiseffekt der für 2011 auf insgesamt 13 Milliarden Euro geschätzten EEG-Umlage um etwa 4 Milliarden Euro.
Folge: Der Strompreis sinkt. Allerdings nur für Verbraucher, die Preiserhöhungen nicht einfach hinnehmen. Matthias Kurth, Präsident der zuständigen Bundesnetzagentur, sieht das so: "Bei vielen Stromanbietern, die längerfristig eingekauft hatten, spiegelten sich die hohen Preisspitzen vom Frühjahr und Sommer 2008 in den Endkundenpreisen für 2010 wider. Diese Preisspitzen dürften für die Kalkulation der Strompreise 2011 aber nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Nach unseren Berechnungen müsste der Beschaffungskostenanteil bei den Haushaltskunden 2011 durchschnittlich um etwa einen halben Cent pro Kilowattstunde sinken. Ich rufe die Verbraucher auf, die Angebote am Strommarkt genau zu prüfen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln", betonte Kurth.
Probieren Sie selbst aus, wie viel Sie bei einem Wechsel des Stromanbieters sparen würden.