Polizei erwartet Krawalle bei Castor-Transport

18.10.2010 von
Wenige Wochen vor dem Eintreffen des Castor-Transports mit Atommüll in Deutschland hat die Polizei vor heftigen Krawallen durch militante Atomkraftgegner gewarnt. Die Beamten rechnen mit Massenblockaden auf Straßen und Schienen sowie gezielten Sabotageakten, wie der Focus am Wochenende unter Berufung auf eine vertrauliche Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA) berichtete. Im Vergleich zu den Vorjahren sei von einem "erheblich höheren Protestniveau und zunehmender Gewaltbereitschaft" auszugehen.
 
Sorgen bereitet den Sicherheitsbehörden laut "Focus" die offenbar immer größere "Einflussnahme linksextremistischer Gruppen auf die bürgerliche Protestbewegung". So sei nicht auszuschließen, dass sich autonome Gruppen an den Castor-Blockaden beteiligen. Das BKA zählte seit Jahresbeginn im Bereich Atomkraft bundesweit mehr als 80 politisch motivierte Straftaten von links. Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt" widersprach den Befürchtungen: "Das BKA hat entweder keine Ahnung von den Verhältnissen vor Ort oder schürt bewusst Ängste. Derzeit gibt es keine ernstzunehmenden Anzeichen dafür, dass es rund um den Castor-Transport zu Gewalt von Seiten der Anti-AKW-Bewegung kommt."
 "Selbst die angekündigte Entnahme von Schottersteinen aus einer Bahnlinie, die für den regulären Zugverkehr gesperrt ist, ist zwar nicht legal, aber hat nichts mit Krawall oder Gewalt zu tun", sagte Stay weiter. Niemand müsse sich dafür fürchten, im November ins Wendland zu kommen. Es werde ein "bunter, vielfältiger und gewaltfreier Protest".
 
Der nächste Transport von elf Behältern mit hochradioaktivem Müll in das Zwischenlager Gorleben wird voraussichtlich am 5. November an der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague starten. Stay zufolge standen beim letzten Castor-Transport vor zwei Jahren 18.000 Polizeibeamte 16.000 Demonstranten gegenüber. Dabei habe es zwölf verletzte Polizisten gegeben: "Da passiert bei jedem Bundesligaspieltag und jedem größeren Volksfest mehr."
(dapd / Jana Werner)

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