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Verbraucherzentralen gegen AKW-Laufzeitverlängerung

27.10.2010 von
Atommüll-LagerLängere Laufzeiten von Atomkraftwerken bringen keine Preisvorteile für Verbraucher, blockieren Modernisierungen und bergen Risiken für die Allgemeinheit. Das kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen Naturschutzring (DNR) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Am Donnerstag will der Bundestag Verlängerungen der Atomlaufzeiten beschließen. "Atomkraft ist keine Brücke, sondern eine Sackgasse", erklärt vzbv-Vorstand Gerd Billen.
 
Verbraucher haben einen Bedarf nach sicherer, sauberer und bezahlbarer Energie. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, knapper und teurer werdender fossiler Energiequellen und der Abhängigkeit von Förderländern ist ein schneller Umstieg auf erneuerbare Energien unumgänglich. "Die Politik muss Maßnahmen ergreifen, die wirtschaftlich und effizient sind, damit Strom für Verbraucher auch künftig bezahlbar bleibt", erklärt Billen. Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke blockieren die nötige Energiewende aus verschiedenen Gründen.
 
Schwankende Strommengen
Alleine in Deutschland soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von derzeit 16 auf 50 Prozent im Jahr 2030 steigen. Dies sieht das Energiekonzept der Bundesregierung vor. Weil die Strommengen bei erneuerbaren Energien stark schwanken, braucht es in Zukunft vermehrt flexible Kraftwerke, um Spannungsabfälle im Netz zu vermeiden. Zugleich müssen ausreichend Speicherkapazitäten vorhanden sein, wenn das Angebot größer als die Nachfrage ist. Beides gewährleisten Atomkraftwerke nicht. Ein häufiges An- und Abschalten der Meiler ist mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko verbunden.
 
Risiko trägt die Allgemeinheit
Zudem sind die Betreiber im Ernstfall nur höchst unzureichend versichert. Den Großteil der Kosten eines Unfalls träge die Allgemeinheit. Diese schätzt das Bundesumweltministerium auf rund fünf Billionen Euro. Zur Schadensregulierung stehen pro Kraftwerk jedoch nur 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Im unmittelbar betroffenen Umkreis der Kraftwerke leben im Schnitt rund eine Million Menschen, die evakuiert werden müssten. Jeder Geschädigte erhielte von den Kraftwerksbetreibern also maximal 2.500 Euro. Eine Individualversicherung für Verbraucher gibt es wegen der enormen Schadenshöhe nicht. "Während die Gewinne den Unternehmen zufließen, werden Risiken sozialisiert", kritisiert Billen.
 
Kein Preissenkungseffekt für Verbraucher
Einen nennenswerten Preissenkungseffekt für Verbraucher haben Laufzeitverlängerungen nicht. Zwar erzeugen die abgeschriebenen Atomkraftwerke konkurrenzlos günstigen Strom. Dieser Kostenvorteil kommt wegen der Preisbildungsmechanismen an der Strombörse bei den Verbrauchern allerdings nicht an. Er bleibt als Zusatzgewinn bei den Betreibern. Denn an der Börse findet keine Mischkalkulation statt. Den Strompreis bestimmt dort das teuerste Kraftwerk (Merit-Order-Effekt).
 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

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Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
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Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
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Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
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Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
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Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
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Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
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