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Brüderle will "Nationalen Pakt für neue Stromnetze"
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hat einen "nationalen Pakt für neue Netze" vorgeschlagen, um Widerstände gegen den Ausbau der Stromnetze zu überwinden. "Große Infrastrukturprojekte müssen mit den Bürgern geplant und durchgeführt werden", sagte der FDP-Politiker am Donnerstag im Bundestag. Er verwies auf die Proteste gegen "Stuttgart 21" und am Berliner Flughafen BBI. Der Ausbau der Netze sei ein ganz wesentlicher Punkt. "Ohne Netzausbau gibt es kein Zeitalter der erneuerbaren Energien", sagte Brüderle in der Schlussdebatte über das Energiekonzept der Regierung.
Für den von der Regierung geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien sind nach Einschätzung der Deutschen Energie-Agentur bis zu 3.500 Kilometer neuer Stromnetze in Deutschland nötig. Der Ausbau stockt jedoch seit Jahren. Es gibt in den Regionen häufig Widerstände gegen neue Überlandleitungen.
Anders sieht das der Bundesverband Solarwirtschaft: Die Stromnetze können danach den künftigen Ausbau der Solarstrom-Erzeugung auf die geplanten 52 Gigawatt im Jahr 2020 gut bewältigen, den die Bundesregierung in ihrem Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien vorsieht. Das ist das Fazit einer aktuellen Untersuchung, für die die Unternehmensberatung Roland Berger Betreiber von Verteilnetzen in sogenannten Photovoltaik(PV)-Ballungszentren befragt hat. "Selbst die Betreiber von Stromnetzen mit besonders großem Photovoltaik-Anteil und starken Wachstumsraten sehen im Ergebnis keine fundamentalen Probleme für ihre Netze. Eine Beeinträchtigung der Stromversorgung oder gar ein ,Netzkollaps' aufgrund der Einspeisung von Solarstrom ist auf keinen Fall zu befürchten", sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft.
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