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Mainzer Stadtwerke klagen in Brüssel gegen Energiekonzept der Bundesregierung
Mainz (dapd-rps). Die Stadtwerke Mainz klagen in Brüssel gegen das Energiekonzept der Bundesregierung. Gemeinsam mit zehn weiteren Energieversorgungsunternehmen wurde Beschwerde gegen die beschlossene Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke bei der Europäischen Kommission eingereicht, wie die Stadtwerke am Montag mitteilten.
Nach Ansicht der Stadtwerke Mainz bedeutet die Laufzeitverlängerung eine Wettbewerbsverzerrung zugunsten der vier großen Stromkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW. "Der Beschluss zur Laufzeitverlängerung im Bundestag muss daher korrigiert werden", forderten die Stadtwerke-Vorstände Werner Sticksel und Detlev Höhne.
Ende Oktober hatten die Stadtwerke Mainz und die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG mit mehr als 100 Stadtwerken und regionalen Energieversorgern aus ganz Deutschland eine Initiative gestartet und von der Bundesregierung ein Mitspracherecht bei der Ausgestaltung des Energiekonzepts gefordert. Vor allem die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke wird von dem Bündnis strikt abgelehnt.
Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, kritisiert unterdessen das Energiekonzept der Bundesregierung. Die langfristige Energieplanung biete "keine verlässlichen Rahmenvorgaben für den Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung", sagte Buß am Montag bei der Eröffnung der Landessynode 2010 in Bielefeld. Insbesondere die Verlängerung der Atomlaufzeiten mache dies deutlich. "Das fossile und das atomare Zeitalter sind vorbei", betonte Buß.
Der Präses forderte eine neue Wirtschaftsordnung. Diese müsse dem Menschen dienen und dürfe die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen nicht zerstören.
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