BUND: CO2-Abscheidung bringt nichts

Die Stromproduktion aus Kohlekraftwerken ist klimaschädlich. Ein Ausweg könnte die nachträgliche Abscheidung des Klimagases CO2 sein, was derzeit zum Beispiel der Energiekonzern Vattenfall testet (ssiehe Foto). Die Endlagerung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken oder der Industrie in tiefe Erdschichten, die sogenannte
CCS-Technik (carbon dioxide capture and storage), kann zur Versalzung des Grundwassers führen, moniert jetzt jedoch die Umweltorganisation BUND. Die hohen Drücke, die zur Verpressung des CO2 in die Tiefe erforderlich sind, können außerdem Leckagen oder Erdbeben verursachen. Entweichendes Kohlendioxid, das sich in Senken oder Tälern ansammelt, könnte zur Gefahr für die Bevölkerung werden. Das sind die wichtigsten Ergebnisse eines geologischen Gutachtens, das der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute in Berlin vorgestellt hat. Der Umweltverband forderte, dass das Gesetz zur Errichtung von Anlagen mit CCS-Technologie, das derzeit unter Hochdruck von Kanzleramt, Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium vorangetrieben wird und noch im November vom Kabinett verabschiedet werden soll, diesen Sicherheitsrisiken Rechnung trägt.
Laut dem BUND-Gutachten werde das in Deutschland vorhandene geologische Fassungsvermögen für Kohlendioxid weit überschätzt. Für den CO2-Ausstoß deutscher Kohlekraftwerke reiche es höchstens für einen Zeitraum von etwa 27 Jahren. Dabei seien konkurrierende Nutzungen des Untergrundes wie zum Beispiel für den Abbau von Erzen oder zur Gewinnung von erneuerbaren Energien wie Geothermie sogar noch unberücksichtigt geblieben.
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