100%
0%
Forscher wollen unterirdische Pumpspeicherkraftwerke
Pumpespeicherkraftwerke sind eine gute Methode, um Energie zu speichern. Bei ihnen wird in verbrauchsarmen Zeiten Wasser in ein Becken auf einem Hügel gepumpt. Wird dann wieder Strom benötigt, fließt es den Berg hinunter und treibt dabei Generatoren an. Leider jedoch sind solche Kraftwerke zur indirekten Stromspeicherung ziemlich aufwendig und benötigen eine spezielle Landschaftform. An neuen Methoden, den umweltfreundlichen Strom für solche Zeiten zu speichern, forscht ein interdisziplinäres Team der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Dabei richten die Wissenschaftler ihren Blick auf den Kohleabbau. Sie wollen die Gruben und die Stollen des Bergbaus nutzen.
Die UDE-Professoren Dr. Ulrich Schreiber (Geologie), Dr. Eugen Perau (Geotechnik) und Dr. André Niemann (Wasserbau) sowie RUB-Professor Dr. Hermann-Josef Wagner (Energiesysteme) entwickeln die Technik weiter. An Platz und Kunden mangelt es in der Rhein-Ruhr-Region nicht. Dafür gibt es keine Berge. „Trotzdem haben wir hier das nötige Gefälle“, sagt Professor Schreiber. Gemeint sind die Förderplätze des Kohleabbaus. Die wollen die Wissenschaftler zu so genannten Unterflur-Pumpspeicherwerken (UPW) umbauen. Neu an ihrem Ansatz ist, dass sich die Becken nicht in großer Höhe, sondern ebenerdig bzw. unterirdisch befinden. Das Wasser wird durch alte Stollen oder durch Rohre unter die Erde geleitet. „Unser Konzept braucht keine Berge oder Klippen. Es könnte fast überall angewandt werden“, erklärt Professor Perau.
Noch stehen die Forschungen am Anfang. Doch erste Berechnungen der Wissenschaftler zeigen gerade für UPWs in Tagebaugruben Potenzial. Und auch an steil abfallenden Küsten könnte ihre Idee eingesetzt werden. Jedoch benötigt das Team dafür Unterstützung, wie Professor Niemann weiß: „Um unser Projekt in Gänze umzusetzen, brauchen wir Partner in der Industrie.“
Vielleicht interessiert Sie auch: