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ADAC hegt Zweifel an Elektroauto-Rekordfahrt
Bereits Ende Oktober hat ein von der Firma DBM Energy zum Elektroauto umgebauter Audi A2 die Rekordstrecke von München nach Berlin (rund 600 km) zurückgelegt, ohne die Batterien unterwegs aufzuladen. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte dieses umgebaute Fahrzeug mit 275.000 Euro gefördert. Die Fahrt sorgte für viel Rummel, hinterließ allerdings eine Reihe unbeantworteter Fragen. „Bis heute bleibt die Fahrt ein nicht erklärtes Wunder, da nachprüfbare Informationen zur Akkutechnik nicht vorliegen“, kritisiert ADAC-Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt. „Wir sollten uns schon fragen, ob eine solche, mit Steuermitteln geförderte, Fahrt dem Standort Deutschland dient.“
Letztlich steht die Beweiskraft der Langstreckenfahrt in Frage. Eine neutrale technische Abnahme des Fahrzeugs gab es bis heute nicht. Ein zur Beglaubigung der Rekordfahrt bestellter Notar hatte kurzfristig abgesagt. Ebenfalls wenig vertrauenerweckend: Mehrfach verschwand der A2 während der Tour für 20 bis 30 Minuten aus dem Sichtfeld mitfahrender Journalisten. Der ADAC hatte der Firma DBM Energy außerdem einen Reichweiten-Check angeboten. Das Berliner Unternehmen lehnt dies allerdings bis dato ab.
Laut ADAC sind bei der Entwicklung neuer Technologien in der Elektromobilität umfassende Labortests mit Tausenden Ladezyklen, Tieftemperaturtests, Sicherheitsprüfungen und Überladungen notwendig, bevor lange Testfahrten im Labor und auf der Straße stattfinden können. Der Club weist darauf hin, dass Deutschland eine noch bessere Vernetzung beim Thema Elektromobilität benötigt. Gerade auch das Know-how mittelständischer Unternehmen im Bereich der Elektrochemie, im Batteriemanagement sowie in der Informations- und Kommunikationstechnologie ist wichtig für ein Vorankommen in der Elektromobilität sowie die Zusammenarbeit zwischen Konzernen und kleineren Unternehmen.
(ADAC)
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