Krebshäufigkeit im Landkreis Wolfenbüttel wird untersucht
Wegen der Leukämiehäufung um das Atommülllager Asse werden die Daten des niedersächsischen Krebsregisters für alle Kommunen des Landkreises Wolfenbüttel neu ausgewertet. Dies hat die wegen der Leukämiehäufung eingerichtete "Ad-hoc-Arbeitsgruppe Asse" auf ihrer ersten Sitzung beschlossen. Die Sonderauswertung solle bereits Mitte Dezember abgeschlossen sein, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Sozialministeriums in Hannover. Als Vergleichsregion solle das gesamte Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Braunschweig dienen.
Die Gruppe aus Vertretern von Sozial- und Umweltministerium, Bundesamt für Strahlenschutz, Landesgesundheitsamt, Krebsregister und Landkreis will zügig einen Fragebogen entwickeln, mit dem bei an Krebs Erkrankten Angaben zu Wohnort, Arbeit und Risiken erhoben werden können. Nach Angaben des Ministeriums will sie Mitte Dezember Betroffene öffentlich aufrufen, sich beim Gesundheitsamt oder erneut bei ihren Arzt zu melden.
In den Jahren 2002 bis 2009, für die Daten des Krebsregisters vorliegen, erkrankten in der Samtgemeinde Asse 18 Menschen an Leukämie, davon starben 11. In der Zeit wären rein statistisch in der 10.000-Einwohner-Gemeinde acht Erkrankungen und fünf Todesfälle durch Leukämie zu erwarten gewesen. Zudem erkrankten zehn Frauen an Schilddrüsenkrebs, drei Mal mehr als statistisch zu erwarten. Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe traf sich am Dienstag in Wolfenbüttel zum ersten Mal. Im Atommülllager Asse lagern seit 1978 rund 126.000 Fässer mit schwach und mittel aktivem Atommüll.
Vielleicht interessiert Sie auch: