Zeitung: Gesetzeslücke macht Ökostrom noch teurer
Die Kostenbelastung durch Ökostrom könnte sich in den kommenden Jahren wegen einer Gesetzeslücke noch weiter erhöhen.
Die "Berliner Zeitung" (Montagausgabe) berichtet unter Berufung auf vertrauliche Berechnungen der Bundesregierung, dass für viele Verbraucher bald Kosten von bis zu 0,5 Cent pro Kilowattstunde plus Mehrwertsteuer zusätzlich entstehen könnten.
Hintergrund sei das sogenannte Grünstrom-Privileg im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), so das Blatt. Erzeuger von Ökostrom erhielten demnach hohe Entgelte für das Einspeisen der Elektrizität. Finanziert werde dies aus einer Umlage, die die Kunden zahlen. Stromtarifanbieter aber, die mindestens 50 Prozent ihres Stroms direkt von Ökostrom-Anlagen kaufen, müssten keine EEG-Umlage entrichten. Allerdings fielen diese Anlagen dann aus der EEG-Förderung heraus.
Die "Berliner Zeitung" schreibt, nach der Berechnung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) könnten Stromanbieter künftig mit solchen Anlagen lukrative Geschäfte machen. Zunehmend mehr Anlagen, die relativ günstig Elektrizität etwa mit Windkraft erzeugen, könnten aus dem EEG-Mechanismus herausgenommen werden. Damit sinke zugleich die Zahl der Kunden, die die Umlage aufbringen. Die Folge könnten höhere Belastungen für die übrigen Kunden sein. (dapd/roy /1)