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Umweltschützer wollen auch Auskunft über Krebsfälle im Wendland
Nach dem Bekanntwerden erhöhter Krebsraten in der Umgebung des Atommülllagers Asse fordern Atomkraftgegner von der niedersächsischen Landesregierung nun auch Auskunft über Krebserkrankungen im Wendland. In Gorleben habe die Einlagerung schwach und mittelradioaktiver Abfälle bereits 1984 begonnen, erklärte die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Freitag. Seit 1995 werde auch hoch radioaktiver Müll in das Gorlebener Zwischenlager gebracht.
Von Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) will die Bürgerinitiative unter anderem wissen, ob vor dem Beginn der Atommülleinlagerung in Gorleben „eine Art Ist-Zustand“ erhoben wurde. Aus den Jahresberichten „Krebs in Niedersachsen“ sei deutlich abzulesen, dass vergangene Erhebungen im Wendland lückenhaft gewesen seien, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Die Kernkraftgegner fragen die Ministerin auch, „wie es in den Folgejahren aussah“. Von Interesse sei, ob das Sozialministerium oder das Landesgesundheitsamt nach Aufnahme der Atommülltransporte statistisch aussagekräftige Daten gesammelt hätten.
Özkan hatte am Donnerstag im Niedersächsischen Landtag eine generelle Meldepflicht für Krebserkrankungen angekündigt. Gleichzeitig war sie von der Aussage des Bundesumweltministeriums abgerückt, das Atommülllager Asse könne als Ursache der erhöhten Krebsrate in der Umgebung ausgeschlossen werden. Sie schließe „weder das eine, noch das andere aus“, sagte die CDU-Politikerin.
(dapd/rpl/kos /3)
(dapd/rpl/kos /3)
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