E-Mobilität: Europa droht bei Batterie-Technologie zurückzufallen
Europa droht bei der Batterie-Technologie für Elektroautos zurückzufallen und zum Importeur von Batterien zu werden.
Obwohl hier jährlich über 15 Millionen Pkw für den heimischen und den Weltmarkt produziert werden, sind die Investitionen in den Aufbau von Batteriefertigungen bisher gering. Derzeit gibt es konkrete Investitionspläne von rund einer Milliarde Euro bis 2015. Nach den Analysen der Strategieberatung Bain & Company sind aber zu fünf Milliarden Euro notwendig.
Die Batterie ist in einem Elektroauto die mit Abstand teuerste Einzelkomponente, ähnlich dem Verbrennungsmotor in einem konventionellen Fahrzeug. Bei einem rein batteriebetriebenen Auto mit 18-kWh Speicher kostet die Batterie bei heutigen Weltmarktpreisen rund 9.000 Euro und kann mehr als 45 Prozent der Gesamtherstellkosten ausmachen.
„Für den kurzfristigen Erfolg der Elektromobilität auf diesem Preisniveau gibt es eine relativ einfache Formel mit zwei Determinanten", sagt Bain-Berater Matthies: „Entweder die Kosten für Benzin, Diesel, CO2-Ausstoß und Großstadt-Zufahrtsberechtigungen steigen drastisch oder die Preise für die Batterien sinken schnell um mindestens 60 bis 70 Prozent. Ersteres sind Maßnahmen, die zu Zwangsinnovationen führen, was politisch nicht immer durchsetzbar ist. Letzteres bietet unternehmerische Chancen."