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Vattenfall verhandelt mit E.on über norddeutsche AKW
Der Energiekonzern Vattenfall will sich offenbar seiner direkten Verantwortung für die pannengeplagten schleswig-holsteinischen Atommeiler Krümmel und Brunsbüttel entledigen. Vattenfall und der Düsseldorfer Energieerzeuger E.on führen derzeit Gespräche über die gemeinsamen norddeutschen Kernkraftwerke, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten.
Ergebnis könnte sein, dass E.on die Betriebsführung der Anlagen von der schwedischen Vattenfall übernimmt. Schleswig-Holsteins Justizminister Emil Schmalfuß (parteilos) begrüßte als Chef der zuständigen Atomaufsichtsbehörde die Verhandlungen, zeigte sich jedoch ansonsten zurückhaltend. Die beiden Atommeiler stehen nach Pannen seit fast dreieinhalb Jahren still und sorgten auch während dieser Zeit immer wieder für Schlagzeilen.
Am AKW Krümmel halten beide Energiekonzerne jeweils 50 Prozent. Vattenfall hält am Atommeiler Brunsbüttel zwei Drittel und E.on ein Drittel der Anteile. Betriebsführer beider Anlagen ist jedoch Vattenfall. Die von Vattenfall für Krümmel vorgesehene neue Leiterin war vor wenigen Tagen von der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht abgelehnt worden, weil sie die erforderlichen praktischen Tests nicht bestanden hatte und nicht über die nötige Qualifikation verfügte.
Der Mitteilung zufolge wollen beide Konzerne „alle Möglichkeiten zur baldigen Wiederinbetriebnahme und zur weiteren betrieblichen Optimierung der Kernkraftwerke“ prüfen. Es würden technische Rahmenbedingungen und betriebliche Abläufe untersucht sowie der Investitionsbedarf festgestellt, hieß es unter Verweis auf die durch die Laufzeitverlängerung geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Überprüfungen hätten „auch zum Ziel festzustellen, ob E.ON die Betriebsführung beider Anlagen übernimmt“.
(dapd/mcb/mwa /3)
(dapd/mcb/mwa /3)