Gebiet um Atommülllager Asse ohne weitere Krebshäufungen
Um das Atommülllager Asse ist allein in der gleichnamigen Samtgemeinde eine Häufung von Krebsfällen feststellbar. Dies hat die Auswertung der Daten des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen (EKN) für alle Kommunen des Kreises Wolfenbüttel ergeben, die in Hannover der Arbeitsgruppe zu Krebsfällen an dem Atommülllager vorgestellt wurde. Aus den Daten ergäben sich für die Kommunen Sickte, Schöppenstedt, Schladen, Baddeckenstedt, Cremlingen, Wolfenbüttel und Oderwald keine Auffälligkeiten, erklärte das Sozialministerium. In Oderwald gebe es allerdings eine statistisch nicht signifikante Erhöhung der Zahl der Leukämieerkrankungen.
Die statistisch auffällige Häufung von Erkrankungen an Leukämie und Schilddrüsenkrebs in der Samtgemeinde Asse bestätigte sich bei der Auswertung des Krebsregisters. In der 7.000-Einwohner-Gemeinde Oderwald seien zudem von 2002 bis 2009 genau 6,4 Erkrankungen an Leukämie zu erwarten gewesen, es seien jedoch 12 Bürger tatsächlich erkrankt, sagte Elke Bruns-Philipps vom Landesgesundsheitsamt nach der Sitzung. Die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Häufung von Erkrankungen in Oderwald liege jedoch über fünf Prozent. Damit sei die Häufung nicht signifikant.
Bei einer Hotline des Landkreises zu den Krebsfällen an der Asse haben sich nach Angaben von Röhmann bislang 80 besorgte Bürger gemeldet. Darunter sei auch rund die Hälfte der in Samtgemeinde Asse an Leukämie oder Schilddrüsenkrebs Erkrankten, sagte Röhmann. Um der Ursache der Krebshäufung nachzugehen, sollen die dort Betroffenen nun von geschulten Interviewern befragt werden. Das Krebsregister enthält keine persönlichen Daten. Soweit sich die Betroffenen noch nicht gemeldet haben, will sie die Arbeitsgruppe über Fachärzte ausfindig machen.
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