Neuartige Stromtarife: Die Kunden müssen noch warten
Doch an der Umsetzung hapert es: Erstens bräuchte man für die effektive Nutzung dieser Tarife einen intelligenten Stromzähler, den nur wenige Stromversorger anbieten. Und zweitens müssten diese Tarife sehr differenziert sein, da der Stromverbrauch stark schwankt. Doch die deutschen Versorger machen sich das Leben meist einfach: Die weitaus meisten lastvariablen Stromtarife unterschieden wie zu Zeiten der Nachtspeicherheizung einfach nur nach Tag- und Nachtstrom.
Der Dienstleister e'net ermittelt auf Grundlage seiner Datenbank "Endkundentarife Strom" derzeit 32 Unternehmen, die "echte" Smart-Meter-Tarife für Intelligente Stromzähler anbieten. "Klassische" Nachtspeichertarife, wie es sie schon seit Jahrzehnten gibt, unterhalten dagegen rund 85% der deutschen Grundversorger.
Allerdings umfassen auch die (wenigen) neuen Smart-Meter-Tarife meistens nicht mehr als zwei Preiszonen. e'net fand bei 19 der 32 Angebote nur die Mindestunterscheidung beim Arbeitspreis in einen Tages- und einen Nachttarif. So wird etwa die RWE Vertrieb AG ab Januar ein zeitvariables Produkt anbieten, dessen Bezug jeweils von 20 Uhr abends bis um 8 Uhr morgens sowie am kompletten Wochenende günstiger ist. Das konkrete Einsparpotenzial für die Nutzer bezifferte RWE allerdings bislang nicht.
Bei den übrigen 13 Offerten wird der Arbeitspreis gestaffelt nach der Uhrzeit in mehr als zwei Zonen segmentiert. Die Stadtwerke Georgsmarienhütte unterscheiden bereits fünf Preisbereiche, bei den Stadtwerken aus Bielefeld oder der Energie SaarLorLux AG sind es vier.