Bundesnetzagentur: Stromnetz nicht für Ausbau der Erneuerbaren gerüstet
Das deutsche Stromnetz ist nach Angaben des Chefs der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, nicht für den Ausbau der erneuerbaren Energien gerüstet.
Bereits die viel bescheideneren Ziele an Wind- und Solarstrom der Vergangenheit machten den Bau von über 800 Kilometer Leitungen notwendig. "Davon sind bisher erst 80 Kilometer gebaut", sagte Kurth der "Passauer Neuen Presse" (Montagausgabe).
Die wichtigen Pilottrassen für die Nord-Süd- und die Ost-West-Verbindung seien noch nicht einmal soweit, dass es Planfeststellungsbeschlüsse gebe. Um die aktuellen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, würden zu den 800 Kilometern weitere circa 3.600 Kilometer bis 2020 benötigt, so der Chef der Bundesnetzagentur weiter.
Die Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee würden einen erheblichen Ausbaubedarf mit sich bringen, damit der Strom auch bundesweit zu den Verbrauchern kommt. Man werde dem Bürger durch viel Überzeugungsarbeit klarmachen müssen, dass ein Ausbau der erneuerbaren Energien ohne Stromnetzausbau nicht zu haben sei. "Wir benötigen neue Trassen. Der Strom aus Nord- und Ostsee kann nicht durch die Luft transportiert werden", so Kurth. (dapd/mar/3)