BUND-Chef: Kein Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger
Die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken habe sicher dazu beigetragen, dass die Betreiber ihre Pläne noch einmal überdächten, sagte Rothkegel. Den zusätzlichen Gewinnen aus bereits abgeschriebenen Atomkraftwerken stünden Milliardeninvestitionen für Kohlekraftwerke gegenüber. "Kohlekraftwerke sind Klimakiller", betonte der BUND-Chef. Der Brennstoff sei mit einem gigantischen CO2-Ausstoß verbunden. Bei der Verbrennung werde über die Hälfte der Wärme ungenutzt abgegeben. Flüsse würden aufgeheizt, Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen. Durch den Emissionshandel würden die Betreiber von Kohlekraftwerken an den Kosten für den Klimawandel beteiligt.
Zudem verwies der hessische BUND-Chef darauf, dass negative Strompreise entstünden, wenn das Angebot größer sei als die Nachfrage. Schon jetzt würden so viele Erneuerbare Energien in die Netze gespeist, dass an Tagen mit viel Sonne und starkem Wind ein Überangebot an Strom produziert werde. Hinzu komme das Übertragungsproblem, sagte der Umweltschützer. Per Gesetz werde Strom aus Erneuerbaren Energien vorrangig in die Netze eingespeist. Doch er fürchte, dass sich das auf Druck der Energiekonzerne irgendwann ändern könnte.
Für eine 100-prozentige Umstellung auf Erneuerbare Energien müssten die Atomkraftwerke Schritt für Schritt abgeschaltet werden, forderte BUND-Chef Rothkegel. Kohlekraftwerke kämen aus Gesichtspunkten des Klimaschutzes nicht infrage. Doch die Betreiber müssten sich auch ausrechnen, ob sich die Investitionen betriebswirtschaftlich noch lohnten. (dapd/kah/kos/4)