Verband erwartet Reparaturwelle bei Windrädern
"Wir haben jetzt allein in Deutschland rund 21.000 Anlagen, die ältesten sind 20 Jahre alt", sagte Stötzel. Der Bauboom habe aber erst vor ein paar Jahren eingesetzt, die Reparaturwelle komme also erst noch auf die Betreiber zu. Dafür gebe es kaum genügend Fachfirmen, auch die Hersteller erreichten bei der Wartung ihre Kapazitätsgrenzen. Firmen, die Reparaturen an Blättern von einer Plattform aus durchführen, gebe es bundesweit nicht mal eine Handvoll.
Beim Design der Windenergieanlagen der ersten Generation lag der Schwerpunkt auf Getrieben und Generatoren. Erfahrungen im Bereich der Rotorblätter habe es bis dahin in der Maschinenbaubranche kaum gegeben. "Einige der glasfaserverstärkten Kunststoffe haben zum Beispiel ein Osmoseproblem. Mit den Jahren lagert sich Wasser ein, dadurch erhöht sich das Gewicht der Rotorblätter", sagte Stötzel.
Auch aus Sicht der Servicetechniker seien Windenergieanlagen nicht optimal konstruiert, sagte Stötzel. "Manche Anlagen haben im Inneren des Turmes nicht mal einen Lastenkran. Da muss der Monteur zum Ausbessern alles mit nach oben tragen", fügte Stötzel hinzu, der selbst fünf Jahre lang mit der Wartung von Windenergieanlagen beschäftigt war.
Der Bundesverband rate Betreibern von Windparks zu einer Kontrolle der Rotorblätter alle zwei Jahre. "Nach vier bis fünf Jahren muss der Erosionsschutz erneuert werden. Je nach Standort der Anlage sind die Blätter aber auch schon früher abgeschmirgelt, zum Beispiel durch aufgewirbelten Staub auf Feldern", sagte Stötzel. Insgesamt müssten die Betreiber Wartungs- und Instandhaltungskosten für ihre Windparks in Höhe von 15 bis 20 Prozent des Nettoertrags einrechnen.
(dapd)
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