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Gegenwind für die Windkraft
Die Deutschen stehen auf sauberen Strom und mögen deshalb auch Windräder. Allerdings nicht vor der eigenen Haustür. Jüngst protestierten wieder Demonstranten vor dem Potsdamer Landtag gegen den Erlass von Umweltministerin Anita Tack (Linke) zur Windenergie - mit der Unterstützung von einem Bündnis aus 21 Bürgerinitiativen. Der Vorsitzende des Vereins "Pro Spree und Wald", Christoph Sehmsdorf, sagte der Nachrichtenagentur dapd: "Mit dem Erlass rücken die Windräder noch näher an die Menschen. Außerdem wird Landschaft geopfert." Das sei nicht akzeptabel. Der Erlass trat zum 1. Januar in Kraft. Demnach dürfen künftig auch in Schutzgebieten Windkraftanlagen errichtet werden.
Nach den Plänen der Landesregierung sollen bis zum Jahr 2020 mehr als 20 Prozent des primären Energiebedarfs aus regenerativen Quellen wie der Windkraft stammen. Tack verteidigte den Erlass erneut als guten Kompromiss zwischen naturschutzfachlichen Belangen und klimapolitischen Zielen. Die extremen Niederschläge und die vier gefährlichen Hochwasser-Ereignisse im vergangenen Jahr haben laut Tack gezeigt, dass der Klimawandel auch Brandenburg erreicht hat.
Die Umweltschutzverbände NABU und BUND kritisierten den Erlass hingegen. Zwar sei die Energiestrategie des Landes grundsätzlich unterstützenswert, weil es keine Alternative zum Ausbau der erneuerbaren Energien gebe. BUND-Landeschef Burkhard Voß lehnte insbesondere den Bau von Windrädern in Wäldern ab, solange nicht definitiv eine Gefährdung von Fledermäusen ausgeschlossen werden könne. Nach Ansicht der Naturschutzverbände werde es aus Sicht des Artenschutzes in erster Linie bei Fledermäusen und einigen Vogelarten zu erheblichen Konflikten kommen. Darüber hinaus erwarteten die Naturschützer eine negative Beeinträchtigung des Waldökosystems.
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