Sachverständigenrat kritisiert Energiepolitik der Bundesregierung
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat scharfe Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung geübt. "Ich halte es für verheerend, dass man das Vertrauen der Bevölkerung in die Energiepolitik extrem dadurch belastet, dass man Klientelpolitik für die Kernenergie gemacht hat", sagte Olav Hohmeyer, der Mitglied im SRU ist, am Mittwoch in Berlin anlässlich der Vorstellung des Sondergutachtens "Wege zur 100-prozentigen erneuerbaren Stromversorgung". Das, was die Bundesregierung im Moment in der Energiepolitik tue, gehe "komplett in die falsche Richtung".
Hohmeyer verwies darauf, dass der SRU in seinem Gutachten eindeutig zu dem Schluss komme, dass Deutschland "keine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke" und auch keine neuen Kohlekraftwerke benötige. "100 Prozent regenerative Stromversorgung ist, wenn wir wollen, bis 2030, und wenn wir es langsam angehen lassen, bis 2050 realisierbar", unterstrich er. Dafür müssten jedoch jetzt die Weichen gestellt werden, insbesondere im Bereich des Netzausbaus und der Speicherung. Dazu werde das Vertrauen der Bevölkerung benötigt.