Vattenfall testet das "Virtuelle Kraftwerk"

27.01.2011 von
Der Energieversorger Vattenfall betreibt in Deutschland meist Kohlekraftwerke, die als umweltschädlich gelten. Umso wichtiger für das Image wie für die Reduktion des CO2-Ausstoßes dieser Kohlekraftwerke sind grüne Projekte wie jetzt das "Virtuelle Kraftwerk" des Energiekonzerns. Dabei versucht Vattenfall, die dezentrale Stromversorgung in Blockheizkraftwerken (BHKW) wie Lichtblicks Zuhause-Kraftwerk mit den Stromverbrauchern zu koppeln.
 
Überdies könnte dieses Projekt auch für die Erneuerbaren Energien wichtig sein, deren Stromproduktion aus Sonne und Wind wetterbedingt ungleichmäßig ist. Vattenfall kombiniert im Virtuellen Kraftwerk BHKW und Wärmepumpen zu einem vernetzten, flexibel regelbaren und zentral gesteuerten Anlagensystem. Es ist das erste Kraftwerk, das während der Wärmeproduktion sowohl in der Lage ist mit den BHKW Strom zu produzieren, als auch über die Wärmepumpen gezielt regenerativen Strom zu verbrauchen. Durch die zentrale Steuerung kann Vattenfall beispielsweise bei Windstromüberschuss im Netz die Wärmepumpen aktivieren, die den Windstrom dann in CO2-freie Wärme umwandeln und bis zum Verbrauch speichern.
 
Mit der Anbindung einer Reihenhaussiedlung in Hamburg Bramfeld an das Virtuelle Kraftwerk werden nach Vattenfall-Angaben jetzt bereits mehr als 6.000 Wohneinheiten in Hamburg und Berlin durch die Steuerung des Virtuellen Kraftwerks mit Wärme versorgt. In dem Anlagenverbund befinden sich derzeit Wärmepumpen der Größenklassen von 10 bis 25kWth und Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer Leistung von 5,5kWel bis 2.000kWel.
 
Die Überwachung und Steuerung der derzeit 25 dezentralen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 30MWth erfolgt aus der Vattenfall Wärme-Leitwarte in Berlin, aus der auch die großen Kraftwerke gesteuert werden. Die Warten-Mitarbeiter haben stets im Blick, ob die Anlagen betriebsbereit sind oder ein technischer Defekt vorliegt.
 
Dr. Frank May, der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Europe Wärme AG: "Jetzt, 10 Wochen nach der Inbetriebnahme des Virtuellen Kraftwerks, haben wir bereits den ersten Meilenstein auf unserem Weg erreicht. Wir freuen uns über 6.000 angeschlossene Wohneinheiten und zuverlässig laufende Kommunikations- und Steuerungstechnik. Aber der Ausbau geht weiter. Wir haben uns ein enormes Erweiterungspotenzial erschlossen und Ziel ist es, bis Ende des Jahres 100.000 Wohneinheiten über das Virtuelle Kraftwerk mit Wärme zu versorgen."
 
 

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