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E.on will Altanlagen in Datteln länger betreiben
Als Reaktion auf das juristische Tauziehen um das geplante Steinkohlekraftwerk in Datteln nördlich von Dortmund will der Energiekonzern E.on seine Altanlagen am Standort länger als ursprünglich geplant betreiben. "Solange nicht absehbar ist, dass das neue Kraftwerk in Datteln in Betrieb gehen kann, haben wir die Blöcke eins bis drei aus der Stilllegungsplanung herausgenommen, um die Versorgungssicherheit in jedem Fall garantieren zu können", sagte ein E.ON-Sprecher den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe in Essen.
Ursprünglich sollten die drei Blöcke mit einer Gesamtleistung von 350 Megawatt durch das neue Kraftwerk bis spätestens Ende 2012 ersetzt werden. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige für die Altblöcke war schon 2006 bei der zuständigen Bezirksregierung eingereicht worden. Auf Basis dieser Anzeige durfte E.on die alten Kraftwerksblöcke auch ohne nachträgliche Filtereinbauten zunächst weiter betreiben.
E.on habe diese Anzeige bereits am 6. Oktober vergangenen Jahres widerrufen und sei nun fest entschlossen, die alten Kraftwerke weiter zu nutzen, sagte der Sprecher. Dazu habe das Unternehmen die Blöcke aus den Jahren 1964 und 1969 mittlerweile auch mit neuen Filteranlagen im Wert eines mittleren zweistelligen Millionenbetrages ausgerüstet.
Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte im September 2009 den Bebauungsplan des E.on-Projekts für unwirksam erklärt. Als Grund für die Entscheidung führte das Gericht unter anderem an, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Die Anlage liege zu nahe an Wohngebieten. Als Folge wurden die Arbeiten in einigen Bauabschnitten gestoppt. Eine Inbetriebnahme der Anlage ist derzeit nicht absehbar.
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