Elektroautos: Kaum Fortschritte bei Akkus
Elektroautos gelten in Zeiten von Klimawandel und knapper werdendem Öl als Hoffnungsträger des Individualverkehrs. Seit Dezember 2010 sind in Deutschland mit dem
Mitsubishi iMiEV, dem Peugeot iON und dem Citroën C-Zero die ersten Serienmodelle auf dem Markt. Dennoch erwarten Experten zunächst keine Klimaschutzeffekte, berichtet das aktuelle "Greenpeace Magazin". Die angepeilten Verkaufszahlen sind zu gering, die Preise zu hoch - und mit dem deutschen Strommix werden keine guten CO2-Werte erreicht.
Vielleicht interessiert Sie auch:
Die drei Firmen wollen zunächst jeweils nur rund eintausend Autos verkaufen. Der Autoexperte Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen spricht angesichts der geringen Stückzahlen von "homöpathischen Größenordnungen". Als großer Vorteil der E-Autos wird ihre vermeintliche Klimafreundlichkeit betont. Mit dem derzeitigen deutschen Strommix verursachen iMiEV, E-Mini und E-Smart jedoch mehr als 92 Gramm CO2 pro Kilometer. Diesen Wert unterbieten moderne Spar-Diesel und Hybrid-Autos schon heute. "Elektroautos sind keine CO2-Sparer", sagt Greenpeace-Autoexperte Wolfgang Lohbeck.
Die Marktchancen der Elektroautos sind auch durch ihre begrenzte Reichweite limitiert. Viele Hersteller geben Fahrleistungen von 130 bis 150 Kilometern für eine Akkuladung an. "In der Realität sind die Reichweiten deutlich geringer", sagt Autoexperte Willi Diez. Sie lägen je nach Fahrweise und Witterung bei 80 bis 100 Kilometern. Viel weiter werden auch zukünftige E-Autos nicht kommen: "Bezahlbare Akkus mit 500 Kilometern Reichweite wird es nicht geben", sagt Werner Tillmetz vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im aktuellen "Greenpeace Magazin". "Das rein elektrische Fahrzeug ist ein Stadtfahrzeug." Auch die Lebensdauer der Akkus ist unbekannt. "Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Akku in einem heutigen Elektroauto nicht zehn Jahre überdauern", sagt Autoexperte Willi Diez.