Atomkraftgegner sehen Standort Gorleben am Ende
Die Atomkraftgegner im Wendland glauben an einen Erfolg ihres Widerstandes gegen ein Atommüllendlager in Gorleben. 34 Jahre nach der Benennung des Elbdorfes als Standort für ein "Nukleares Entsorgungszentrum" stehe der Bürgerprotest "an der Schwelle zu einem großen Erfolg", erklärte am Montag die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Niedersachsens damaliger Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) hatte am 22. Februar 1977 angekündigt, dass in Gorleben ein Endlager, eine atomare Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) sowie weitere Nuklearanlagen gebaut werden sollten.
Ausschlaggebend für Albrechts Entscheidung sei nicht die "zweifelhafte Geologie", sondern die Tatsache gewesen, dass ein Areal von 12 Quadratkilometern für den Bau eines Nuklearen Entsorgungszentrums vorhanden gewesen sei, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Absicht, im Wendland eine WAA zu errichten, sei am breiten außerparlamentarischen Massenprotest gescheitert und fallengelassen worden.
Weil die Gorleben-Akten nicht mehr unter Verschluss gehalten werden könnten, seien auch alle Schwachstellen des Salzstocks und "der ganze Lug und Trug" um die Standortbenennung bekannt geworden, sagte Ehmke weiter. "Gorleben ist politisch und geologisch verbrannt, da wird auch die Charme-Offensive des Bundesumweltministers Norbert Röttgen (CDU) nichts dran ändern können." Gorleben gehöre "auf den Misthaufen der Nukleargeschichte".
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