100%
0%
Greenpeace veröffentlicht EnBW-Antrag für AKW Neckarwestheim
Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) hat es über Jahre unterlassen, vom Betreiber EnBW beantragte Nachrüstungsmaßnahmen am Atomkraftwerk Neckarwestheim 1 zu bewilligen, sagt die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Der Energieversorger hatte diese Verbesserungen der Sicherheitstechnik als "zwingend erforderlich" und zur "sofortigen Vollziehung" eingestuft. Dies geht aus einem bisher geheim gehaltenen Antrag von EnBW an das Landesumweltministerium aus dem Jahr 2007 hervor, den Greenpeace heute im Internet veröffentlicht.
Die Umweltschutzorganisation fordert von Ministerin Gönner eine lückenlose Information der Öffentlichkeit, wieso sie trotz der ihr bekannten Sicherheitsdefizite nicht umgehend gehandelt hat. "Das EnBW-Papier zeigt klar, dass es seit Jahren erhebliche Sicherheitsmängel in Neckarwestheim gibt. Die Ministerin muss jetzt begründen, warum sie eine verbesserte Sicherheit verhindert hat", sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace.
Das Atomkraftwerk Neckarwestheim 1 ist einer der ältesten Reaktoren in Deutschland. Greenpeace fordert seit Jahren die sofortige Abschaltung des Reaktors, der nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze geschützt ist und weitere bauartbedingte Mängel aufweist. Die Umsetzung der von EnBW beantragten Maßnahmen würde das Sicherheitsniveau des Reaktors zumindest teilweise an den Standard jüngerer Reaktoren angleichen.