Geschirrspülen: Europa muss nachsitzen
"40 Prozent der Europäer haben einen Geschirrspüler", erklärt der Bonner Haushaltstechnik-Professor Rainer Stamminger im pte-Interview. Für die Spülstudie, die von Küchengerät- und Spülmittelfirmen gefördert wurde, nahmen die Forscher 200 Haushalte in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien unter die Lupe. Sie verwendeten dabei in der Küche installierte Webcams, Fotos der beladenen Spülmaschinenkörbe sowie Verbrauchsmessungen.
Fehler Nummer Eins: Das händische Vorspülen vor dem Einordnen in das Spülgerät. "Spülmaschinen sind heute deutlich effizienter als früher, und die modernen Spülmittel bringen das Geschirr dank Enzymen auch bei niedrigen Temperaturen sauber. Vorspülen ist daher trotz Essensresten nicht mehr nötig", so Stamminger. Herumgesprochen hat sich das scheinbar noch nicht, was der Experte den alten Gewohnheiten zuschreibt.
Fehler Nummer zwei: Die Körbe werden in der Regel nur zur Hälfte befüllt. Jeder zehnte Spülgang könnte durch volle Beladung eingespart werden. Die Deutschen sind im Vergleich zwar sparsamer, nutzen jedoch meist viel heißere Programmtemperaturen als für saubere Ergebnisse nötig wäre.
Schließlich spülen die Europäer zwischen 20 und 40 Prozent des Geschirrs "mal zwischendurch" mit der Hand unter fließendem Wasser. Auch das ist ungünstig, verbraucht die voll beladene Maschine doch im Schnitt um 50 Prozent weniger Wasser und um 28 Prozent weniger Energie. "Wer von Hand spült, sollte zuvor genügend Teile ansammeln damit sich ein volles Wasserbecken auszahlt", empfiehlt Stamminger.
(pte)