Tausende protestieren in Beeskow gegen Pläne für CO2-Lager
Rund 2.500 Menschen haben nach Veranstalterangaben in Beeskow gegen Pläne zur unterirdischen CO2-Verpressung in der Region protestiert. Die Aktion am Sonntagabend sei ein voller Erfolg gewesen, es seien viel mehr Leute als erwartet gekommen, sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative "CO2-Endlager stoppen". Das Thema errege großes Interesse, die Veranstaltung stärke den Widerstand in der Region.
Die Menschen waren bei dem "Flammenden Protestmarsch" mit Fackeln, Laternen und Transparenten zum Beeskower Marktplatz gezogen. Dort bildeten sie dem Sprecher zufolge ein großes leuchtendes Kreuz als Zeichen des Protestes gegen die Endlagerpläne. Ein Gospelchor sang ein Protestlied. Die Bürgerinitiative hatte gemeinsam mit der Stadt Beeskow und der evangelischen Kirchengemeinde Buckow-Glienicke zu dem Protest aufgerufen.
In Ostbrandenburg will der Energiekonzern Vattenfall zwei mögliche unterirdische Lagerstätten erkunden, um dort bei der Braunkohle-Verstromung abgeschiedenes CO2 zu verpressen. Dagegen gibt es starken Widerstand in den Regionen um Beeskow und um Neutrebbin.
Unterdessen hat Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) die Erprobung einer unterirdischen Speicherung von flüssigem CO2 im nördlichsten Bundesland in näherer Zukunft ausgeschlossen. Die CCS-Technologie werde es in Schleswig-Holstein nicht geben, wenn die Bevölkerung sie nicht wolle, sagte de Jager am Montag im Deutschlandradio Kultur. Erste Vorbereitungen des Konzerns RWE 2009 seien bereits auf großen Widerstand der Menschen in seinem Bundesland gestoßen.