Bundesamt erwartet hierzulande kaum Auswirkungen des Reaktorunfalls

19.03.2011 von

Das Bundesamt für Strahlenschutz sieht keinen Anlass zur Sorge in Deutschland wegen des Atomunfalls in Japan. "Wir müssen uns wegen der Ereignisse in Japan jetzt nicht gesondert schützen", sagte Amtspräsident Wolfram König der Neuen Osnabrücker Zeitung laut Vorabbericht. Die Einnahme von Jodtabletten etwa sei momentan nicht sinnvoll. Sie schade eher der Gesundheit.

Selbst wenn es in Japan zu einer Kernschmelze kommen sollte, bestehe in Deutschland keine Gefahr, sagte König. Die in Japan freigesetzte Radioaktivität werde sich durch sensible Messgeräte in Deutschland zwar nachweisen lassen. "Die zu erwartende Strahlungsintensität wird aber sehr gering sein", sagte er.

König forderte, die Einfuhrkontrollen der Entwicklung in Japan anzupassen. "Es muss vermieden werden, dass es zu einer Aufnahme von radioaktiven Stoffen durch belastete Lebensmittel kommt", ergänzte der Präsident des Bundesamtes. "Dann könnten sich die Stoffe nämlich im Körper anreichern - auch weit entfernt vom Unfallort." Außer den Produkten selbst seien auch die Transportmittel wie Flugzeuge und Schiffe zu kontrollieren.

Zugleich mahnte König schärfere Auflagen für europäische Kernkraftwerke an. In der EU gebe es bisher keinen einheitlichen Bewertungsmaßstab für Kernkraftwerke. Ein EU-weiter Standard dürfe aber nicht dazu führen, "dass man sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner trifft." National geltende Standards dürften nicht abgeschwächt werden.

 

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