Umweltschützer: Castorprotest wird "Volksabstimmung über Atomkraft"
Umweltschützer haben massenhafte Demonstrationen gegen den nächsten Castortransport nach Gorleben angekündigt. Die Proteste gegen den für Herbst erwarteten Transport von elf Behältern mit hochradioaktivem Atommüll ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben würden eine "Volksabstimmung über Atomkraft", sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Dienstag.
Der Betreiber des Zwischenlagers, die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), hat den Atommülltransport bereits beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt, wie die Behörde der Nachrichtenagentur dapd in Salzgitter bestätigte. Es handelt sich dabei um den letzten Transport von Abfällen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague.
Die Transportankündigung konterkariere alle Beschwichtigungsversuche der Bundesregierung, die aus wahltaktischen Gründen die sieben ältesten Atomkraftwerke vom Netz genommen habe, und wühle die Menschen noch mehr auf, sagte Ehmke. "Von Innehalten, Zäsur und Neubewertung der Risiken, auch der Transportrisiken keine Spur", so Ehmke.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte sich dafür ausgesprochen, dass das am ersten Novemberwochenende veranstaltete Volkfest "Dannenberger Kartoffelsonntag" zeitlich nicht mit dem Castor-Transport kollidieren soll.