Bundesamt für Strahlenschutz: Radioaktive Partikel erreichen Mitteleuropa
Luftströmungen mit radioaktiven Partikeln aus Japan sollen am Mittwoch Mitteleuropa erreichen. Allerdings werde die Aktivität "sehr, sehr niedrig" sein, sagte der Leiter der Messstation des Bundesamtes für Strahlenschutz Schauinsland bei Freiburg, Erich Wirth, dem Sender MDR INFO. Die Experten hätten in den vergangenen Tagen die Verbreitung der Radioaktivität erst in Kalifornien und dann in Island verfolgen können. "Und von da ist es nicht mehr weit bis Mitteleuropa."
Wirth sagte, man erwarte Werte im Bereich von Hunderttausendstel Bequerel pro Kubikmeter Luft. "Die Belastung steigt praktisch nicht." Die Radioaktivität sei nur mit sehr aufwändigen Methoden nachzuweisen. Bisher sind nach Wirths Angaben die Werte in Deutschland noch nicht angestiegen. Auch langfristig werde Wirth zufolge angesichts der immensen Entfernungen die Belastung sehr niedrig bleiben.
Der Rückversicherer Munich Re rechnet nach einer vorläufigen Schätzung für das verheerende Erdbeben und den Tsunami in Japan mit Schadenzahlungen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro nach Retrozession und vor Steuern. Das Gewinnziel von rund 2,4 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2011 könne daher nicht mehr aufrechterhalten werden, teilte der gemessen am Prämienaufkommen weltgrößte Rückversicherer mit.
Die Schadenschätzungen beruhten den Angaben zufolge ausschließlich auf Modellierungen. Wegen des Ausmaßes der Zerstörungen, weiterer möglicher Nachbeben und schwieriger Aufräumarbeiten werde es noch Wochen dauern, bis die Schäden erfasst sind und die Schadensmeldungen der japanischen Erstversicherer vorliegen.