Bei der Abschaltung des niederbayerischen Kernkraftwerks Isar 1 in der vergangenen Woche ist es offenbar zu Problemen gekommen. Wie der Kraftwerksbetreiber E.on jetzt mitteilte, sei am vergangenen Donnerstag eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst worden. Das Vorkommnis habe keine sicherheitstechnische Bedeutung, hieß es. Atomkraftgegner kritisierten am Mittwoch die Informationspolitik des E.on-Konzerns.
Wie E.on berichtete, wurde Isar 1 planmäßig am 17. März um 16.00 Uhr heruntergefahren. Der Reaktor sei bereits sicher vom Netz getrennt gewesen, als zusätzlich eine Reaktorschnellabschaltung eingeleitet worden sei. Ursache hierfür sei eine "Absenkung des Füllstandes im Reaktordruckbehälter"gewesen.
Vielleicht interessiert Sie auch:
Vertreter der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW monierten, dass der Kraftwerksbetreiber die Öffentlichkeit erst Tage später über das Vorkommnis informierte. Es sei bedenklich, dass "Atomkraftwerksbetreiber in Deutschland noch nicht einmal dazu in der Lage sind, ein Atomkraftwerk stillzulegen, ohne den Reaktorschutz auszulösen", sagte IPPNW-Experte Henrik Paulitz.
E.on zufolge lag der Zwischenfall unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken. Der Vorfall sei bei den zuständigen Behörden fristgerecht angezeigt worden.