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Strom kann Flammen löschen

28.03.2011 von

FeuerAmerikanische Forscher haben eine neue Waffe gegen Brände entdeckt: Es gelang ihnen, eine mehr als 30 Zentimeter hohe Flamme mit Hilfe eines elektrischen Feldes zu löschen. Verantwortlich für den Effekt sind unter anderem elektrostatisch aufgeladene Rußpartikel, berichteten die Wissenschaftler auf einer Konferenz. Mit der neuen Technologie - so hoffen die Forscher - könnten sich Brände in Zukunft aus der Distanz, mit geringeren Schäden an Gebäuden und umweltfreundlicher löschen lassen. Ihre Entdeckung präsentierten Ludovico Cademartiri und seine Arbeitsgruppe von der Harvard University auf dem Frühjahrstreffen der American Chemical Society im kalifornischen Anaheim.

Strom zähmt Feuer

Bereits vor 200 Jahren hatten Wissenschaftler beobachtet, dass Elektrizität Flammen verformen, flackern lassen oder gar zum Erlöschen bringen kann. Bisher waren jedoch sowohl die zugrundeliegenden Mechanismen als auch der mögliche Nutzen dieses Effekts unklar. Um das Phänomen nun genauer zu untersuchen, verband das Team um Cademartiri einen elektrischen Verstärker mit einer stabförmigen Sonde. Mit diesem Apparat erzeugten die Forscher ein elektrisches Feld rund um eine offene, mehr als 30 Zentimeter hohe Flamme. Das Resultat: Das Feuer erlosch beinahe sofort. Sie hätten den Versuch mehrfach wiederholt - immer mit Erfolg, berichtete Cademartiri auf der Konferenz.

Die Ursachen für das Phänomen sind dem Studienleiter zufolge vielfältig und komplex. Eine wichtige Rolle spielt offenbar der Ruß, den die Flamme freisetzt: Rußpartikel können sich leicht elektrostatisch aufladen und reagieren dann auf elektrische Felder. Das verändert unter anderem die Luftströmungen und beeinflusst so auch die Form und die Stabilität der Flamme.

Tragbare Versionen denkbar

In ihrer Studie benutzten die Chemiker einen 600-Watt-Verstärker.
Diese Leistung ist laut Cademartiri etwa vergleichbar mit der einer guten Stereoanlage. Doch auch mit einem Zehntel der Wattleistung ließen sich Flammen löschen, glaubt er. So könnten Feuerwehrmänner künftig in einem Rucksack kleine elektrische Flammenbändiger mit sich tragen und mit einem handlichen Stab eine Schneise durch ein Feuer schlagen.

Besonders geeignet sei das System für Brände innerhalb eines begrenzten Raums - etwa in Gebäuden, Flugzeugen oder U-Booten. Ein großer Vorteil sei hier, dass beim Löschen keine zusätzlichen Schäden etwa durch Wasser oder Schaum entstehen, die sonst häufig Möbel und Teppiche zerstören. Zudem spare die neue Technologie Wasser und verwende keine umweltschädlichen Löschmittel. Da sich die elektrischen Entladungen auch fernzünden lassen, sei es außerdem möglich, damit ein Feuer ohne Gefahr für den Feuerwehrmann aus der Ferne einzudämmen. Ebenfalls denkbar sei, das System als Ersatz für die heute gängigen Sprinkleranlagen zu verwenden.

 

 

 

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