Westharz soll mit Pumpspeicherwerken zur Energie-Modellregion werden
Herkömmliche Pumpspeicher-kraftwerke liegen überirdisch. Das löst oft Bedenken und Proteste bei Umweltschützer aus. Der Westharz soll jetzt dagegen mit unterirdischen Pumpspeicherwerken zur Modellregion für moderne Energieversorgung werden. Zu diesem Zweck sei ein weltweit bislang einmaliges Modellprojekt angestoßen worden, teilte der Landkreis Goslar mit. Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) untersuche derzeit die Möglichkeit, unterirdische Pumpspeicherwerke in stillgelegten Bergwerken zu bauen. Die Anlagen sollen Windstrom speichern. Dieses Prinzip wird auch bei Druckluft-Speicherkraftwerken angewandt.
Voraussetzung dafür sei, dass die Speicherwerke mit Windkraftanlagen aus dem Harzvorland verknüpft werden. Die Kombination soll den Beginn einer autonomen Energieversorgung des Westharzes darstellen.
Ein Problem ist nach Angaben des Landkreises Goslar jedoch der Mangel an ausreichend großen Vorrangflächen für Windenergie. Der Landkreis Goslar und die Nordharz-Gemeinden planen daher, eine gemeinsame Resolution an den Zweckverband Großraum Braunschweig zu richten, damit geeignete Flächen ausgewiesen und die weiteren Planungen für die Pumpspeicherwerke ermöglicht werden.
"Kreis und Kommunen freuen sich sehr über die Initiative des EFZN und wollen diese wichtigen und innovativen Projekte nach Kräften unterstützen", sagte der Goslarsche Landrat Stephan Manke. "Wir sehen hier ein riesiges Potenzial, um unserem Ziel einer Energie-Effizienz-Region näher zu kommen." Die Bevölkerung soll am 12. April über die Planungen des Projektes informiert werden.
Zur verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien hatte das EFZN in einer Studie untersucht, ob und wie Pumpspeicherwerke in stillgelegten Bergwerken betrieben werden können. Neben dem Harz wurden für dieses Vorhaben auch das Erzgebirge und das Lahn-Dill-Gebiet als geeignet betrachtet.