Nachrüstung von Biblis A vorerst gestoppt
Das Wiesbadener Ministerium hatte mit Blick auf die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke bereits im Dezember Nachrüstungen für Biblis A gefordert, bei denen es auch um eine Erhöhung der Erdbebensicherheit gehen sollte. Diese Nachrüstungen wären die Voraussetzung für die Inanspruchnahme des zusätzlichen Stromkontingents gewesen, denn die Reststrommenge nach dem rot-grünen Atomkonsens wäre schon im Juli ausgelaufen.
Offenbar mit Blick auf das dreimonatige Atommoratorium und die angekündigte Sicherheitsüberprüfung hat RWE dem Ministeriumssprecher zufolge jetzt die Planung und Vorbereitung für die Nachrüstung gestoppt. Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) hatte zuvor bereits öffentlich die Erwartung geäußert, dass Biblis A nach den drei Monaten nicht mehr ans Netz gehen werde.
Ursprünglich wollte der Betreiber RWE Biblis A im Juni für acht Monate abschalten, um die Nachrüstungen in Angriff zu nehmen. Nach der Reaktorkatastrophe in Japan hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer aber schon Mitte März die dreimonatige Abschaltung der sieben ältesten Atommeiler in Deutschland veranlasst.