Röttgen: Strom wird nach Energiewende kaum teurer
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) rechnet nach einem Bericht der Passauer Neuen Presse bei der geplanten Energiewende nur mit einer moderaten Verteuerung der Strompreise. Der Preis für die Kilowattstunde Strom werde sich in den nächsten Jahrzehnten nur um 0,1 bis maximal 0,9 Cent erhöhen, wenn die Pläne der Bundesregierung für eine Energiewende umgesetzt würden, habe Röttgen laut Teilnehmerangaben vor den Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erklärt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe in der Sitzung von einer "Zäsur" gesprochen und einen schnelleren Ausstieg aus der Atomenergie als "unumgänglich" bezeichnet.
Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird der beschleunigte Umbau der Energiesystems die deutsche Energiewirtschaft bis zu 200 Milliarden Euro kosten. "Der Investitionsbedarf liegt bei maximal 200 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren", sagte DIW-Energie-Expertin Claudia Kemfert der Rheinischen Post. Dennoch werde sich der Strompreis für Verbraucher und Industrie "nur leicht erhöhen, da es genauso viele preissteigernde wie preissenkende Wirkungen gibt", sagte Kemfert. Die Investitionen würden Strom tendenziell verteuern. "Doch die Importe wirken preissenkend, da der Strom aus dem Ausland billiger ist. Auch die Zunahme des Wettbewerbs könnte sich senkend auf den Preis auswirken", sagte Kemfert.