Röttgen sieht kein Stromversorgungsproblem
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat Auffassungen widersprochen, wonach Deutschland mit Atommoratorium und Energiewende auf ein Stromversorgungsproblem zusteuert. "Wir haben dezidiert kein Versorgungsproblem", sagte Röttgen am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. Auch der Bericht der Bundsnetzagentur weise ganz klar aus, dass es in den nächsten Jahren keinen Versorgungsengpass geben werde.
Der Einstieg in ein neues Energiesystem sei kein Spaziergang und niemand verschweige, dass es dabei auch Probleme gibt. Diese jedoch seien "kein Grund zur Panikmache".
Der Minister betonte erneut, ein schneller Ausstieg aus der Atomenergie werde nur moderate Strompreiserhöhungen mit sich bringen. Er prognostiziere auch, dass die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht steigen werde.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hält sehr hohe Kosten einer schnellen Energiewende für abwendbar. Wenn man ein Programm auflege mit regionalen Netzen, intelligenter Steuerung und Gaskraftwerken als Übergangstechnologie könne dies gegenüber den Abrisskosten, den Endlagerkosten für Atommüll, aber auch gegenüber fossilen Energieträgern sogar zu einer Kostendämpfung führen, sagte der SPD-Politiker am Freitag im Deutschlandradio Kultur kurz vor dem Energiegipfel im Kanzleramt. Beck machte zudem ein Abschaltgesetz für die sieben ältesten Atomkraftwerke zur Bedingung für Verhandlungen der SPD-Länder mit der Bundesregierung.