Kurth hält Schätzung des künftigen Strompreises für nicht seriös
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hält die Diskussion über die Kosten für die Energiewende für unseriös. "Je weiter man da Prognosen wagt, um so ungenauer werden sie", sagte Kurth am Montag im Bayerischen Rundfunk. "Eine seriöse Schätzung kann meines Erachtens erst abgegeben werden, wenn die Rahmenbedingungen der Förderung auch klar auf dem Tisch liegen", fügte er hinzu. Zudem wies Kurth darauf hin, dass manche Elemente des Strompreises gar nicht von Deutschland aus beeinflussbar seien.
Die Kosten der Energiewende müssten auch nicht in einem Jahr über den Strompreis finanziert werden, sondern über Jahrzehnte hinweg. Da zahle der Stromkunde nur die jeweilige Jahresrate, die natürlich viel geringer sei als das absolute Investitionsvolumen. Abhängen werde der Preis auch von der Art der Technik, die man wähle. Eine Erdverkabelung würde erheblich teurer werden. Mit Blick auf den notwendigen Netzausbau verwies Kurth auf die noch ausstehenden Baugenehmigungen. Deshalb würden Kosten nicht sofort steigen.
Für einen vierköpfigen Haushalt bedeute dies bis 2020 eine Erhöhung der jährlichen Stromrechnung von 200 bis 240 Euro. Wer diese Kosten trage, müsse die Politik entscheiden, sagte Kemfert.