Solaranlagen hauptsächlich für Privatgebrauch
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 249.000 Solarstromanlagen neu installiert. Eine Auswertung des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) zeigt: Kleinanlagen fürs eigene Hausdach sind nach wie vor gefragt, Großanlagen konnten kräftig zulegen. Im Ländervergleich belegt zwar Bayern beim Sonnenstrom weiterhin den Spitzenplatz. Aber die nördlichen Bundesländer holen bei der neu installierten Pro-Kopf-Leistung in 2010 auf – Brandenburg hält die Position zwei, Schleswig-Holstein schiebt sich vor auf Platz drei.
Zu den am häufigsten installierten Solarstromanlagen in 2010 gehörten Kleinkraftwerke vorrangig für den Privatgebrauch - nämlich die Anlagenklasse bis 30 Kilowattpeak (kWp), wie man sie auf Wohndächern, Scheunen und Lagerhallen findet. Sie machten rund 83 Prozent aller Solaranlagen aus, die neu ans Netz gingen und stellen mit 2.576 MWp rund 34 Prozent der neu installierten Sonnenstrom-Leistung 2010.
Im Ländervergleich belegt Bayern unangefochten den Spitzenplatz beim absoluten Zubau (32,8 Prozent der neu installierten Jahresgesamtleistung), gefolgt von Baden-Württemberg (13,6 Prozent), Nordrhein-Westfalen (12,2 Prozent) und Niedersachsen (10,8 Prozent). Betrachtet man jedoch die Neuinstallation pro Kopf im Ländervergleich, folgen auf das südliche Bayern (194 kWp neu installierte Solarstrom-Leistung pro 1.000 Einwohner) die Länder Brandenburg (136) und Schleswig-Holstein (129). Bemerkenswert: Nordlicht Mecklenburg-Vorpommern zieht bei der Pro-Kopf-Neuinstallation 2010 mit Südlicht Baden-Württemberg gleich (beide 94). Schlusslichter in der Solar-Hitliste 2010 bilden die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. „Das ist wenig verwunderlich“, kommentiert Carsten Körnig. „In den Stadtstaaten ist die Eigenheimquote traditionell gering, in der Hauptstadt beispielsweise leben 87 Prozent der Einwohner in Mietwohnungen. Da hängt die Entscheidung, ob eine Aufdach-Anlage installiert wird, vom Vermieter ab.“