Asse-Kammern sollen angebohrt werden
In der Asse-2-Begleitgruppe arbeiten Wissenschaftler, Politiker und Bürger mit. Sie wollen den geplanten Schließungsprozess für das marode Atommülllager kritisch verfolgen. In dem einsturzgefährdeten ehemaligen Bergwerk lagern rund 126.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Atommüll. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber will sämtliche Abfälle aus der Asse herausholen und die Kammern und Schächte dauerhaft verschließen.
McAllister sagte, die betroffenen Anwohner hätten die berechtigte Erwartung, dass der Rückholprozess schnell eingeleitet werde. Gleichzeitig müssten die Arbeiten aber auch sorgfältig vorbereitet werden. Nach der erteilten Genehmigung liege es in der Verantwortung des BfS, wie schnell mit den Bohrungen begonnen werden könne.
Genehmigung umfasst 100 Seiten
Kritik, wonach die Erteilung der nun bevorstehenden Genehmigung zu lange gedauert habe, wies der Ministerpräsident zurück. Der Antrag, den das BfS im vergangenen Herbst gestellt hatte, umfasse etwa 1.000 Seiten. Die Mitarbeiter des Umweltministeriums hätten mit Hochdruck daran gearbeitet. Die Genehmigung umfasse etwa 100 Seiten.
Die Mitglieder der Asse-2-Begleitgruppe überreichten McAllister ein Gemälde als Leihgabe, auf dem das gelbe "Asse-A" als Symbol der Atomkraftgegner dargestellt ist. Acht Wochen soll es nun in der Staatskanzlei in Hannover hängen.
McAllister dankte den Mitgliedern der Begleitgruppe für ihre Arbeit und bezeichnete ihr Engagement als "modellhaft für andere Projekte in Deutschland und Europa." An der Sitzung nahmen auch die Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU), der BfS-Präsident Wolfram König und der Wolfenbütteler Landrat Jörg Röhmann (SPD) teil.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte das BfS bekannt gegeben, dass in der Asse erhöhte Radioaktivität gemessen wurde. In einem Bohrloch vor einer Kammer mit Atommüllfässern hatte sich Lauge gesammelt, deren Radioaktivität mit einem Wert von 240.000 Becquerel Cäsium 137 pro Liter 24 Mal höher als die Freigrenze ist. Eine Gefahr für Beschäftigte und Anwohner bestand den Angaben zufolge nicht.
(Karina Scholz / dapd)