Protestreiches Osterwochenende steht bevor
Die Hamburger Ostermarschierer fordern neben dem Bundeswehrabzug aus Afghanistan auch die Abschaffung von Atomwaffen und die Abschaltung von Atomkraftwerken. Geplant ist nach Angaben des Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung am Samstag eine Demo durch die Innenstadt mit Kundgebungen.
Wegen der Vielzahl der geplanten Veranstaltung am Osterwochenende hoffen die Veranstalter, die Teilnehmerzahlen der vergangenen Jahre halten zu können. 2010 seien rund 2.000 Menschen dem Aufruf gefolgt, sagte Renate Kerstein vom Forum. "In diesem Jahr liegen mehr Themen an, nicht nur Fukushima", sagte sie weiter. Auf der Agenda stünden unter anderem ein Stopp der Rüstungsproduktion in Hamburg oder ein Verbot von Kriegsschiffen am Hafengeburtstag.
Ebenfalls für Ostersamstag laden die Friedensbewegung und Anti-Atom-Bewegung in Braunschweig zu einem Fahrradkorso und Kundgebungen. Wegen der gleichzeitigen Aufmerksamkeit für das Thema Atomenergie werde mit wesentlich mehr Teilnehmern als im vergangenen Jahr gerechnet, sagte ein Sprecher auf dapd-Anfrage. 2010 hätten rund 200 Menschen an den Kundgebungen teilgenommen.
Demos an zwölf Atomstandorten geplant
Der Ostermarsch des Friedensbüro Hannover am Samstag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Uranwaffen, das tödliche 'Nebenprodukt'
bei der Gewinnung von Atomstrom". Weitere Aktionen sind am 23. April unter anderem in Kiel, Bremen, Gifhorn und Osnabrück geplant.
Auch aus anderen Regionen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens kommen Atomkraftgegner mit Fahrrädern und Treckern zu der Kundgebung. "Wir fahren in Göttingen mit mindestens zehn Schleppern los", sagte der Bio-Landwirt Ludwig Pape. Fahrradkorsos starten unter anderem in Hameln und Lemgo.
Das Anti-Atom-Plenum Weserbergland rechnet mit mindestens 5.000 Teilnehmern an der Aktion in Grohnde. Zeitgleich gibt es auch an elf anderen deutschen Atomstandorten Demonstrationen, unter anderem an den Atomkraftwerken Esenshamm, Brunsbüttel und Krümmel sowie am geplanten Atommüllendlager Schacht Konrad. Der Sprecher der Organisation "ausgestrahlt", Jochen Stay, sagte, von den Protesten werde ein "klares Signal an die Bundesregierung ausgehen". Die Anti-Atomkraft-Bewegung fordere die Stilllegung aller AKW.
(Max Exckart und Lisa Hemmerich / dapd)