Ostermärsche: Tausende Menschen bei Anti-Atomkraft-Kundgebungen
Mehrere Tausend Menschen haben am Ostermontag in Bayern gegen die weitere Nutzung der Atomenergie demonstriert. Dazu aufgerufen hatte der Bund Naturschutz in Bayern (BN). "Mit den Protesten fordern wir die Bundesregierung auf, endlich Schluss zu machen mit dieser Risikotechnologie", sagte Bayerns BN-Vorsitzender Hubert Weiger. Am Ende des AKW-Moratoriums müsse das Aus aller Atomkraftwerke stehen.
Die größte Demonstration fand im unterfränkischen Grafenrheinfeld statt. Hier versammelten sich am Montagmittag nach Angaben der Polizei 10.000 Demonstranten zu einem Sternmarsch mit anschließendem Bürgerfest. Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl sogar auf 15.000. Die Protestierer trugen unter anderem Schilder mit Aufschriften wie "Atomkraft entsorgen - lieber heute als morgen."
Bei der Kundgebung sprach auch die Bestsellerautorin und Atomkraftgegnerin Gudrun Pausewang ("Die Wolke") zu den Demonstranten. Der Sprecher der Veranstalter, Matthias Lewin, bezeichnete die friedliche Demo als "sensationellen Erfolg". Es seien zehnmal mehr Teilnehmer gekommen als ursprünglich erwartet.
Auch im schwäbischen Günzburg, unweit des Kernkraftwerks Gundremmingen, versammelten sich am Montag Atomkraftgegner. Nach Auskunft der Polizei kamen 8.000 Demonstranten zu einer Kundgebung zusammen. Die Veranstalter sprachen von etwa 10.000 Teilnehmern.
Ostermärsche in zahlreichen Städten
Bereits am Samstag hatten beim Ostermarsch in München Hunderte Teilnehmer gegen Krieg, Atomenergie und Atomwaffen demonstriert.
Nach Angaben der Veranstalter nahmen bis zu 900 Menschen an dem friedlichen Zug vom Ostbahnhof zum Marienplatz und der Abschlusskundgebung dort teil. Die Polizei zählte dagegen maximal 450 Teilnehmer.
Auch in zahlreichen anderen bayerischen Städten wurde am Wochenende demonstriert. Friedensaktivisten und Atomkraftgegner hatten unter anderem in Ansbach, Erlangen, Fürth, Augsburg, Landshut und Traunstein Ostermärsche angemeldet.