E.on soll Revisionen konventioneller Kraftwerke verschieben
Der Energieversorger E.onsoll wegen des Moratoriums für alte Atommeiler geplante Revisionen konventioneller Kraftwerke auf einen spätere Zeitpunkte verlegen. "Der Netzbetreiber TenneT hat uns im Interesse der Netzstabilität um die Verschiebung von Revisionen konventioneller Kraftwerke gebeten", sagte eine E.on-Sprecherin am Mittwoch in Hannover. Hintergrund seien die Abschaltungen älterer Reaktoren und anstehende Revisionen anderer Kernkraftwerke. "Wir prüfen die erbetenen Verschiebungen", sagte die Sprecherin.
Eine Verschiebung von Revisionen von Atomkraftwerken, wie sie der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, ins Gespräch gebracht hatte, ist nach Angaben von E.on nicht geplant. Bei Kernkraftwerken gebe es atomrechtlich vorgeschriebene Prüfzyklen, an die man sich halten müsse, sagte die E.on-Sprecherin weiter. Selbst bei konventionellen Kraftwerken sei eine Verschiebung von Revisionen mit Kosten verbunden, weil oft bereits Wartungsaufträge an Fremdfirmen erteilt seien.
Kurth hatte im Interview mit Spiegel-Online vor Gefahren für die Stabilität der Stromnetze im Großraum Hamburg gewarnt. In Nordwestdeutschland seien die AKWs Krümmel und Brunsbüttel wegen Reparaturen und das AKW Unterweser wegen der Moratoriums für ältere Meiler bereits vom Netz, nun solle vom 11. bis 30. Juni auch noch das AKW Brokdorf in Revision gehen. "Die Netzstabilität ist dadurch gefährdet", sagte Kurth.
Der Chef der Netzagentur regte an, Brennelementwechsel zu verzögern und Revisionen noch laufender AKWs auf die Zeit nach dem Moratorium zu verschieben. Demgegenüber betonte die Unternehmensprecherin, dass auch im E.on-Kerkraftwerk Brokdorf (siehe Foto) keine Verschiebung der Revision geplant sei.