TelDaFax: Was Stromkunden jetzt tun können
Deutschlands größter unabhängiger Energieanbieter TelDaFax steckt in einer Krise. Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur sagte der Nachrichtenagentur dapd, die Zahl der Fälle nehme zu, in denen Strom- und Gasnetzbetreiber TelDaFax wegen Zahlungsverzugs den Netzzugang verweigerten. Resultat: Immer mehr TelDaFax-Kunden rutschen in die Grundversorgung des örtlichen Stromanbieters, weil der Strom des Unternehmens nicht mehr bis zum Kunden transportiert wird.
Die Sprecherin der Bundesnetzagentur empfahl den betroffenen Kunden, mit Hilfe der Verbraucherzentralen oder eines Anwalts zu prüfen, ob sie ein Sonderkündigungsrecht hätten und gegebenenfalls auch Schadenersatzforderungen für die höheren Stromkosten in der Grundversorgung gegen TelDaFax geltend machen könnten.
Anders ist es, wenn der insolvente Stromanbieter noch verkauft wird. Der Käufer übernimmt die Pflichten des gekauften Unternehmens und damit die Gültigkeit der geleisteten Vorauszahlungen. Versucht der neue Stromanbieter dies über höhere Strompreise wieder hereinzuholen, greift das Sonderkündigungsrecht. Man kann dann, ohne auf die Mindestvertragsdauer Rücksicht nehmen zu müssen, sofort zu einem anderen Stromanbieter wechseln.
Eine TelDaFax-Sprecherin räumte im Gespräch Probleme mit einzelnen Netzbetreibern ein. Betroffen seien aber nur 30 bis 40 der insgesamt 1.400 Netzbetreiber, mit denen das Unternehmen zusammenarbeite. Das Unternehmen versuche derzeit, sich mit den Netzbetreibern zu einigen. Möglicherweise werde man sich aber auch aus einigen der betroffenen Gebiete zurückziehen.
Der Strom-Discounter, der nach eigenen Angaben in Deutschland über rund 780.000 Kunden verfügt, kämpft seit Monaten ums Überleben.