Landesregierung will Asse-Müll schnell bergen
Die niedersächsische Landesregierung setzt sich nach den Worten von Ministerpräsident David McAllister für eine zügige Bergung der radioaktiven Abfälle aus dem Bergwerk Asse ein.
„Den Prozess zur Stilllegung der Asse und alle Anstrengungen, die Abfälle sicher zurückzuholen, werden wir mit allen Kräften unterstützen“, sagte der CDU-Politiker der „Braunschweiger Zeitung“. Gleichzeitig widersprach McAllister Vorwürfen, das Land habe die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragten Probebohrungen an zwei Kammern mit Atommüll verzögert.
„Wenn unterstellt wird, es würde bewusst das Verfahren verzögert, dann ist das unfair. Es stimmt schlicht und ergreifend nicht“, sagte er. Bei den Probebohrungen handele es sich „nicht um irgendeine Routine-Angelegenheit“, sondern den Beginn eines weltweit einzigartigen Projektes. Zu Recht sei immer gefordert worden, dass die Asse nach Atom- und nicht nach Bergrecht behandelt werde. Nun fänden „logischerweise die strengeren, komplexeren atomrechtlichen Vorschriften Anwendung.“ Atomkraftgegner hatten zuvor gemutmaßt, das niedersächsische Umweltministerium hintertreibe durch langes Prüfen und penible Auflagen die Rückholung der Abfälle.
Unstimmigkeiten zwischen dem Landesumweltministerium und dem BfS räumte McAllister aber ein. Er erwarte, „dass bei einem derart wichtigen, die Menschen bedrängenden Thema die Verantwortlichen im Zweifelsfalle lieber einmal mehr zum Telefonhörer greifen und miteinander sprechen statt übereinander in den Medien zu reden“, sagt er. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Umweltministerium und BfS eng und vertrauensvoll miteinander zusammenarbeiten.“
(dapd/rpl/stu /1)