Oettinger fordert ergebnisoffene Diskussion über Atommüll-Endlager
EU-Energiekommissar Günther Oettinger fordert Deutschland dazu auf, eine neue, ergebnisoffene Diskussion über die Frage eines Atommüll-Endlagers zu führen. „Es kann nicht mehr sein, dass die Standortsuche wie ein „Schwarze-Peter“-Spiel weitergegeben wird und bei jeder Regierung zu den unerledigten Akten kommt“, sagte Oettinger den „Stuttgarter Nachrichten“.
Oettinger lobte damit indirekt die Haltung des künftigen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne). Kretschmann hatte in der vergangenen Woche zu einer bundesweiten Standortsuche nach einem Atommüll-Endlager aufgefordert und zugleich die Bereitschaft erklärt, auch im Südwesten nach einem Standort suchen zu lassen. Voraussetzung sei allerdings, dass zuvor alle Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet würden.
Auch der Ministerpräsident von Niedersachsen, David McAllister (CDU) hat gefordert, dass auch andere Bundesländer nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll suchen. „Eine ergebnisoffene nationale Endlagersuche muss in ganz Deutschland stattfinden, da sind auch die anderen Bundesländer vorrangig gefordert“, sagte der CDU-Politiker der „Nordwest-Zeitung“. Er begrüßte die Ankündigung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), Fragen der End- und Zwischenlagerung von Atommüll in die laufenden Energiekonsensgespräche einfließen zu lassen.
(dapd/dmu/vf/ /1)