Atomausstieg ohne starken Anstieg der Energiepreise möglich
Der Vorsitzende der Ethikkommission zum Ausstieg aus der Atomenergie, Klaus Töpfer, hat jüngsten Studien widersprochen, wonach der Verzicht auf Kernenergie zu viel höheren Strompreisen führt.
„Ich bin überzeugt, dass wir schneller als bisher entschieden aus der Kernenergie aussteigen können - ohne dass es zu einem unverantwortlichen Anstieg der Energiepreise und damit verbunden einer sozialen Problematik kommt“, sagte Töpfer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Auch würde der Ausstieg in einer exportorientierten Gesellschaft keine Arbeitsplätze infrage stellen.
Der frühere Bundesumweltminister distanzierte sich damit von E.on-Chef Johannes Teyssen, der gewarnt hatte, nur mit Kernenergie sei ein Import von fossilem und Atomstrom zu verhindern. Dazu sagte Töpfer: „Dass der Chef eines der ganz großen Unternehmen, die Kernkraft selbst betreiben, eine solche Position vertritt, überrascht nicht.
Aber ich glaube nicht, dass sie zutrifft.“
Töpfer, der auch Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP war, forderte, der Atomausstieg müsse zu einem Vorteil für die deutsche Wirtschaft genutzt werden. Ein Unternehmen wie Siemens sei bereits einer der größten Anbieter von Windenergietechnik geworden. Auch andere Großunternehmen und immer mehr kleine und mittlere Betriebe hätten die Chancen umweltverträglicher Produkte und Produktionsprozesse erkannt.
(dapd/mar /1)